Flocke, die Weihnachtsgeschichte

Reh Weihnachten

Flocke, das kleine Rehkitz

Die kleine Flocke konnte nicht schlafen. Sie versuchte alles, drehte sich zuerst auf die eine Seite, dann auf die andere und schließlich auch auf ihre Vorderbeine. Doch trotzdem war sie viel zu wach, um jetzt zu schlafen. Der Wald war viel zu aufregend. Wenn Flocke still war, konnte sie so viele interessante Geräusche wahrnehmen: das Rascheln der Blätter im Wind, die Pfotenschritte der Hasen und anderen Tiere, die sich jetzt im Dunklen auf die Suche nach Futter machten und die leisen Flügelschläge der Eulen und Nachtvögel, die weit über ihnen kreisten. Auch die gleichmäßigen Atemzüge ihrer Mutter hörte Flocke.
„Mama?“, fragte sie nach einiger Zeit leise. Das linke Ohr der Mutter bewegte sich nach vorne und kurz darauf öffnete sie auch ein Auge. „Was ist denn los, meine Kleine?“
Flocke war gar nicht mehr so klein, doch trotzdem konnte ihre Mutter nicht aufhören, sie so zu nennen. Für ein Rehkitz, dass gerade seinen ersten Winter begann, hatte sie die perfekte Größe. Flocke hatte außerdem viele weiße Flecken auf ihrem Hinterteil, genauso wie auf dem ansonsten recht dunklen Kopf. Deshalb hatte ihre Mutter sie auch Flocke genannt, die die Schneeflocken, die seit wenigen Tagen vom Himmel fielen.
„Soll ich dir eine Geschichte erzählen?“, die Mutter drehte sich in eine bequeme Lage und prustete, als Flocke wild zu nicken begann. Die Geschichten, die ihre Mutter erzählte, waren die besten überhaupt!

„Diese Geschichte handelt von Weihnachten und davon, wie das Christkind und der Weihnachtsmann sich zum ersten Mal trafen.“
„Das Christkind und der Weihnachtsmann?“, Flocke war verwirrt. Sie hatte zwar schon von dem Christkind gehört, dass allen Menschenkindern und Tierkindern Jahr für Jahr zu Weihnachten Geschenke brachte, aber von einem Weihnachtsmann hatte sie noch nie gehört.
„Siehst du, die Erde ist sehr groß und das Christkind wäre gar nicht in der Lage, jeden zu beschenken. Deshalb hat der Weihnachtsmann einen Teil übernommen und das Christkind den anderen Teil. Aber jetzt hör zu, und stell keine Fragen mehr.
Das Christkind fängt jedes Jahr, wenn die Blätter fallen, an, die Geschenke zusammenzusuchen. Dabei hilft ihm seine Engelschar und gemeinsam fliegen sie über jeden Wald und jedes Feld. So kam es auch, dass das Christkind am Weihnachtsmorgen von eben jenem besonderen Jahr wieder die Geschenke verteilte. Es machte ihm große Freude, die begeisterten Gesichter der Tierkinder zu sehen und auch seine Engel waren gutgelaunt. Den ganzen langen Tag brachten sie jedem Tierkind im Wald und jedem Menschenkind in ihren Dörfern seine Geschenke und als es Abend wurde, hatten sie die Arbeit fast geschafft. Nur mehr ein letzter Wald und das Dorf dahinter hatten noch keine Geschenke bekommen. Gerade flogen die Engel über das Feld, als sie über sich ein leises Klingeln vernahmen. Das Christkind sah seine Engel an, aber keiner von ihnen hatte die Weihnachtsglocke geläutet, und auch hörte sich das leise Klingeln ganz anders an als ihr Glöckchen. Das Christkind sah hoch in den Nachthimmel und bekam große Augen. Vor ihnen, nur als dunkler Schemen zu erkennen, kam ein  rotes Gefährt immer näher. Es fuhr nicht auf der Erde, sondern durch die Luft, und als es näher kam, bemerkte das Christkind, dass es von 9 dunkelbraunen Rentieren gezogen wurde. Die Rentiere sahen beinahe aus wie Hirsche mit ihrem großen, verzweigten Geweih und den langen, dünnen Beinen, doch das Christkind hatte noch nie Rentiere gesehen, die flogen. Auch der Mann, der in der dunkelroten Kutsche saß, war ihm fremd. Der Mann trug einen roten Mantel, dazu schwarze Stiefel und eine rote Mütze. Von seinem Gesicht sah man nur kleine schwarze Augen, der Rest war unter dem langen, weißen Bart verborgen. Er war ziemlich dick, und als er jetzt seinen Rentieren zurief: „Ho, ho!“, klang seine Stimme tief und fröhlich. Die Rentiere wurden langsamer und sacht landete der Schlitten vor dem Christkind und seinen Engeln auf der Erde.“
„Und wie geht es weiter?“, drängte Flocke.
„Morgen erzähle ich dir, wie es weiter geht. Aber so viel darfst du schon wissen: Natürlich ist es der Weihnachtsmann, dem unser Christkind da begegnet. Und jetzt schlaf, und träum etwas Schönes, Flöckchen!“

Der Weihnachtsmann und das Christkind

An diesem Abend war Flocke ganz aufgeregt. Ihre Mama hatte ihr versprochen, die Gutenachtgeschichte über das Christkind weiter zu erzählen. Deshalb fraß das kleine Rehkitz auch brav alle grünen Blätter auf, die ihr Abendessen waren und die sie sonst immer gerne verschmähte. Dann legte sie sich schnell in ihrer Höhle hin und sah ihre Mutter flehentlich an: „Erzählst du  mir jetzt die Geschichte weiter?“

Also fing die Mutter wieder an, zu erzählen: „Der Schlitten ist gerade vor dem Christkind und seinen Engeln auf der Erde gelandet und der große, dicke Mann erhob sich schwerfällig von seinem Kutschbock. Sein Mantel, so erkannte das Christkind jetzt, reichte bis zum Boden und seine kleinen Füße steckten in schwarzen Stiefeln. Die Engel tuschelten verwundert untereinander, bis das Christkind ihnen gebot, still zu sein. „Wer bist du?“, fragte das Christkind mit seiner glockenhellen, zarten Stimme. „Die Frage ist wohl eher, wer du bist!“, antwortete der Mann mit tiefer Stimme, wobei seine schwarzen Augen neugierig über die Engelsschar und das Christkind glitten. Auch die Rentiere sahen die Engel mit großen Augen an. Das darf man ihnen aber nicht übel nehmen, denn das Christkind war schon ein herrlicher Anblick. Es hatte ein rundes Gesicht, das von langem, blondem Haar umrahmt wurde und um den Kopf trug es einen hellen Schein, der strahlend hell leuchtete. Es schwebte bloßfüßig über der schneebedeckten Erde und war, wie seine Engelchen, in ein langes, weißes Kleid gehüllt.

Dass der fremde Mann es nicht zu kennen schien, überraschte das Christkind sehr. Also fing es freundlich an, ihm das zu erklären: „Meine Engel und ich beschenken jedes Jahr an Weihnachten alle Menschenkinder und alle Tierkinder…“ Doch der Mann unterbrach sie, kaum dass sie diesen Satz beendet hatte: „DU beschenkst die Kinder? Ich mache genau dasselbe, Weihnachtsmann werde ich genannt und jedes Kind, ob Mensch oder Tier, freut sich auf den Heiligen Abend, an dem ich die Geschenke verteile!“

Jetzt war es draußen. Beide, Christkind und Weihnachtsmann starrten einander an und einen kurzen Moment wusste niemand, was er sagen sollte. Auch die Engel fingen wieder an zu tuscheln und diesmal hielt das Christkind sie nicht zurück. Ein neugieriger kleiner Engel schwebte vorwärts und streckte dem Rentier an der Spitze des Gespanns die Hand hin, in der es einen runden, roten Apfel hatte. Das Rentier zögerte kurz, dann fraß es den Apfel mit einem Bissen auf und bedankte sich. Daraufhin trauten sich auch die übrigen Engel zu den Rentieren hin, fütterten sie ihrerseits und begannen zuerst vorsichtig, dann immer angeregter Unterhaltungen.

„Was hat das Christkind gemacht?“, wollte Flocke wissen. Die Mutter seufzte und erzählte weiter: „Das wollte ich doch gerade erzählen! Also, sie standen da etwas verlegen nebeneinander und dann fing das Christkind so an: „Du fliegst also mit deinen Rentieren von Haus zu Haus, von Wald zu Wald?“ Es wollte nur zu gern wissen, wie dieser Weihnachtsmann im roten Mantel es schaffte, genauso leise und geräuschlos wie es selbst die Geschenke unter den Christbäumen zu verteilen. „Meine Rentiere landen auf den Dächern und dann kann ich durch den Kamin klettern. Es ist jedes Jahr eine mühselige Angelegenheit, aber derweil passe ich noch durch jeden Kamin, ho ho!“ Der Weihnachtsmann lachte und hielt sich dabei seinen dicken Bauch. Auch das Christkind lachte verlegen. Als nächstes wollte der Weihnachtsmann wissen, wie das Christkind denn die Kinder zu beschenken pflegte. Nachdem sie es ihm erklärt hatte, sahen sie schweigend zu, wie die Engelschar die Rentierherde streichelte und fütterte. Das Christkind hatte plötzlich eine Idee. Was wäre, wenn sie und der Weihnachtsmann den Rest der Tierkinder und Menschenkinder gemeinsam beschenkten?“ Mutter Reh endete ihre Geschichte, aber Flocke wollte nicht glauben, dass diese heute schon wieder zu Ende war.

„Noch weiter!“, bettelte sie, aber die Mutter schüttelte nur den Kopf: „Wenn du willst, erzähle ich morgen Abend weiter, in Ordnung?“ Also nickte das Rehkitz und bettete en Kopf auf die Pfoten. Bald schon war Flocke eingeschlafen und träumte vom Christkind.

Eine wahre Weihnachtsgeschichte

„Willst du gar nicht wissen, wie die Geschichte weitergegangen ist?“, fragte Mutter Reh leise. Flocke hob den Kopf. Natürlich hatte sie nicht vergessen, dass die Mutter ihr heute den letzten Teil der Weihnachtsgeschichte erzählen wollte. Sie hatte nur kurz die Augen zugemacht, und daran gedacht, wie es dem Christkind und dem Weihnachtsmann wohl gemeinsam ergangen war. Jetzt richtete sich das Rehkitz wieder auf und sah die Mutter fragend an.

„Also, das Christkind und der Weihnachtsmann machten sich also gemeinsam auf den Weg. Der Mann im roten Mantel stieg in seinen Schlitten und rief seinen Rentieren zu: „Hü! Los, meine lieben!“ Die Engelsschar folgte dem Schlitten durch die kalte Nachtluft. Es war schon eine merkwürdige Prozession, denn noch nie hatten die Waldbewohner Christkind und Weihnachtsmann gemeinsam gesehen. Sie kamen auch bald an einen Bach, an dem sie Halt machten. Hier lebte Familie Hase, eine riesige Familie mit sieben Hasenkindern.

Das Christkind hatte die Geschenke für die Familie in einem Beutel und holte sie nun heraus. Sie legte obendrauf noch eine große Kuscheldecke, unter die alle passen würden und der Weihnachtsmann dekorierte das Bild mit einigen Nüssen und Karotten. Zufrieden lächelten sie einander an. Familie Hase würde sich gewiss sehr darüber freuen. Dann ging es weiter und das nächste Mal hielten sie an einem kleinen Häuschen. Neugierig sah das Christkind vom Dach zu, wie der Weihnachtsmann den Schlitten abstellte und in seinem Sack herumkramte. Er holte ein paar bunt verpackte Geschenke heraus und machte sich daran, durch den Schornstein zu klettern. Hierfür griff er in seine Manteltasche und holte ein glitzerndes Pulver heraus, das er in den Schornstein streute. „Damit ich durchpasse und nicht schwarz werde“, erklärte er dem Christkind lachend und kletterte dann hinein. Schwupps und weg war er. 

Das Christkind schwebte vom Dach hinunter und durch das Fenster hinein, wie es das immer tat. Während der Weihnachtsmann die Geschenke vorsichtig unter den Baum legte, zündete das Christkind mithilfe seiner Engel die Kerzen an der Weihnachtstanne an und verteilte noch weitere Kerzen, damit der Raum hell erleuchtet war. Zufrieden verließen beide das Haus aus ihrem üblichen Weg und trafen sich auf dem Dach wieder, wo der Weihnachtsmann in seinen Beutel sah und feststellte: „Ich denke, das war’s jetzt, oder hast du nach etwas?“
Als das Christkind den Kopf schüttelte, klopfte sich der Weihnachtsmann auf den dicken Bauch und lachte zufrieden auf. „Wir sollten uns zusammentun, wenn wir die Arbeit geschickt aufteilen, würde jeder einen Vorteil daraus ziehen!“
Einen Moment lang überlegte das Christkind, dann sah es seine Engel an. Diese nickten begeistert und nicht wenige sahen zu den Rentieren hinüber. Das Christkind musste lächeln – warum auch nicht?
„Wir könnten uns auf jeden Fall im nächsten Jahr vor Weihnachten austauschen und das Ganze besprechen.“
„Klasse!“, der Weihnachtsmann klatschte begeistert in seine behandschuhten Hände und schüttelte dann dem Christkind überschwänglich die Hand.
„Wir machen uns dann jetzt aber wohl besser wieder auf den Weg. Es wird langsam Morgen und am Nordpol wird man uns schon erwarten!“
„Ihr kommt tatsächlich vom Nordpol?“, erstaunt sah ihn das Christkind an.

„Natürlich, was hast du denn gedacht? Nur dort kann man in Ruhe Weihnachtsvorbereitungen treffen, es ist viel Platz für meine Elfen und die Geschenkfabriken und außerdem ist es schön kalt dort. Aber jetzt müssen wir wirklich los, kommt!“, damit schnalzte er mit der Zunge und die Rentiere erhoben sich wieder in die Lüfte. Das Christkind und seine Engel winkten, bis sie nicht mehr zu sehen waren und in der Nacht verschwunden waren.

Prompt fingen die sonst so braven und ruhigen Engel an, aufgeregt über die Rentiere und das neu erlebte zu reden. Das Christkind lächelte nur milde, doch wenn es ehrlich war, freute es sich schon auf das Wiedersehen mit dem Weihnachtsmann im nächsten Jahr.“

„Das war eine schöne Geschichte!“, Flocke seufzte und schloss die Augen. Die Mutter lächelte und beobachtete, wie das kleine Rehkitz in Windeseile eingeschlafen war. Dann sah das Reh in den Sternenhimmel hinauf. In dieser Nacht zogen das Christkind und der Weihnachtsmann wieder ihre Runden. Es war schon zwei Winter aus, dass sie die beiden beobachtete hatte und ihr ein Rentier diese Geschichte erzählt hatte. Mutter Reh hatte die Geschichte anfangs nicht glauben wollen, aber spätestens, als sie das Christkind und den Weihnachtsmann gemeinsam gesehen hatte, musste sie es dann doch tun. Was Flocke wohl von der Geschichte hielt? So wie Mutter Reh ihr kleines Rehkitz kannte, träumte die gerade von dem eben erzählten und wünschte sich, das Christkind persönlich zu treffen…

Das Christkind

Die Nacht war still und friedlich. Der Mond strahlte hell und klar am Himmel und die Sterne funkelten. Für das Christkind war diese Nacht perfekt, um die Geschenke zu verteilen. Die Engelsschar flog lautlos über die Wälder und hielt dann bei einer Lichtung, wo einige Tierfamilien lebten. Die vielen kleinen Hände hatten bald flink die Geschenke verteilt und kleine Lichter in den Tannenbäumen rings um verteilt. Sie verrichteten ihre Arbeit gerne und sangen dabei leise vor sich hin.

Mit einem Mal schreckte Flocke auf. Sie drehte ein Ohr zum Ausgang der kleinen Höhle, in der sie mit ihrer Mutter schlief und blinzelte verwundert. Hatte sie da draußen nicht gerade etwas gehört? Das Rehkitz lauschte neugierig, und ganz leise konnte sie einen Singsang vernehmen. Neugierig stand sie auf, vorsichtig, um die Mutter nicht zu wecken, und schlich zum Ausgang. Dann streckte sie vorsichtig ihren Kopf hinaus und blinzelte, um in der dunklen Nacht etwas sehen zu können. Doch das wäre nicht notwendig gewesen, denn die Lichtung erstrahlte in merkwürdig hellem Licht. Als sich Flockes Augen an das Licht gewöhnt hatten, sah sie etwas, dass ihr den Atem stocken ließ. Mitten auf der Lichtung schwebte ein Engel, und um diesen herum noch viele weitere, etwas kleinere Engel, die eifrig dabei waren, die Tannen und Sträucher zu schmücken. „Das Christkind!“, flüsterte Flocke tonlos und schlich näher heran. Einige Zeit beobachtete sie das Treiben nur sprachlos, dann wollte sie ganz nah am Geschehen sein und schlich sich hinter einer Tanne vorwärts. Dabei stolperte das Rehkitz jedoch und stieß mit einem Huf gegen einen Strauch, der unter ihrem Gewicht nachgab und seinen Schnee geräuschlos auf die Erde warf. Plötzlich war es mucksmäuschenstill auf der Lichtung. Flocke stand stock und steif hinter der Tanne und wagte nicht zu atmen, während die Engel innehielten und sich fragten, was den Strauch bewegt hatte.
„Komm heraus!“, erklang eine leise, melodische Stimme. Vorsichtig streckte Flocke ihren Kopf hinter der Tanne hervor und sah schüchtern zu Boden.

„Es tut mir Leid!“, flüsterte sie.
„Das muss dir doch nicht leidtun!“, das Christkind lief bloßfüßig durch den Schnee auf das Rehkitz zu und streichelte Flocke über den Kopf. „Neugierde ist keine Schande.“, flüsterte es und lächelte.
„Aber wenn du schon einmal hier bist, kannst du uns auch helfen. Wir suchen noch eine Tanne, unter die wir die Geschenke legen können.“
Flocke machte große Augen, sie sollte dem Christkind helfen? Mit Feuereifer stürzte sie sich in die Suche. Sie fand auch bald eine Tanne, die ihrer Meinung nach geeignet war. Der Baum war etwas größer als Flocke selbst und hatte schöne, grüne Nadeln und außerdem stand er ziemlich in der Mitte und war von allen Seiten recht gut zu sehen. „Hier?“, fragte Flocke schüchtern und deutete auf ihren Baum.
Das Christkind begutachtete den Baum von allen Seiten, dann nickte es und winkte einigen Engeln.
„Die Tanne ist perfekt!“
Flocke strahlte und ihr wurde ganz warm. Sie half mit, befestigte Äpfel, die mit Glitzer bestäubt waren, und anderes auf den Ästen der Tanne und schließlich legten die Engel auch die Geschenke für Familie Dachs, Familie Kuckuck und auch für Familie Reh unter den Baum. Flocke trat einen Schritt zurück und bewunderte den Baum, der wunderschön hell und bunt strahlte und auch das Christkind nickte zufrieden.
„Vielen Danke für deine Hilfe, Flocke! Jetzt müssen wir aber weiter, ich bin mit dem Weihnachtsmann verabredet, er wollte uns Leckereien vom Nordpol mitnehmen. Vielleicht sehen wir uns ja nächstes Jahr wieder, Flocke! Aber erzähl keinem, dass du uns gesehen hast, das bleibt unser Geheimnis!“ Das Christkind beugte sich hinab und umarmte Flocke, dann legte es dem Rehkitz einen warmen Schal um den Hals und lächelte. „Frohe Weihnachten, kleine Flocke!“

Flocke sah zu, wie sich die Engelsschar in den Himmel erhob und langsam außer Sichtweite flog. Dann stand sie noch einige Zeit auf der Stelle, bewunderte die geschmückte Lichtung und den Schal, dem Geschenk des Christkindes.

„Also ist Mamas Geschichte wahr!“, dachte sie glücklich und lief in die Höhle zurück, um vom Christkind zu träumen. Diese Nacht würde Flocke nie vergessen…

Foto: TSpider – Fotolia.com

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