Zeckenschutz für Katzen

Zeckenschutz Katze

Welcher Zeckenschutz hilft wirklich und gibt es ungifitige Alternativen?

Wer ein Haustier hat, kennt die Plage mit den Zecken. Zecken sind blutsaugende Spinnentiere, die bei ihrem Wirt nicht wählerisch sind. Sie befallen neben Wildtieren auch Hunde und Katzen sowie den Menschen. Hat sich der Störenfried einmal festgesaugt, können gefährliche Krankheitserreger übertragen werden. Mit speziellen Pinzetten ist es zwar möglich die Zecken zu entfernen. Damit die winzigen Spinnentiere beim geliebten Haustier erst gar nicht andocken, ist ein wirksamer Schutz angebracht. Im Handel werden unterschiedlichste Halsbänder, Tropfen und Mittel angeboten. Doch welche helfen wirklich ohne unserem geliebten Tier zu schaden und gibt es eventuell sogar Alternativen.

Wie kann ich meinen Katze vor Zecken schützen

Für Katzen gibt es im Handel und beim Tierarzt verschiedene Produkte, die Zecken abwehren sollen. Neben apothekenpflichtigen Arzneimitteln wie Tabletten und Spot-on-Produkten sind rezeptfreie Lösungen in Form von Sprays und Halsbändern erhältlich. Die Mittel gegen Zecken bieten oftmals ebenso einen Schutz gegen Flöhe und stechende Insekten. Es lohnt sich daher solch ein Mittel für die Tierapotheke anzuschaffen. Spot-on-Präparate enthalten in der Regel nicht ungefährliche Biozide. Häufig werden Fipronil und Permethrin eingesetzt. Kommt das Spinnentier in Kontakt mit den Wirkstoffen, stirbt es ab. Die Insektizide sind zwar wirksam gegen Zecken, Flöhe und Co., können aber auch dem Vierbeiner schaden. Damit Ihr Haustier die Präparate nicht ablecken kann, müssen die Produkte zwischen den Schulterblättern oder im Nacken aufgetragen werden. Katzen reagieren empfindlicher auf bestimmte Chemie. Der Wirkstoff Permethrin, der in einigen Pipettenlösungen verwendet wird, ist für Stubentiger giftig. Produkte, die nur für Hunde gedacht sind, sind deshalb für Samtpfoten ungeeignet.

Tabletten gegen Zecken wirken anders als Spot-on-Produkte. Hier muss die Zecke erst andocken und Blut saugen, um in Kontakt mit dem abtötenden Wirkstoff zu kommen. Die Nahrungsaufnahme der Spinnentiere muss einige Stunden dauern, ehe der Effekt eintritt. Bis zu 12 Stunden nach der Anheftung kann die Zeit betragen. Diese Mittel sind rezeptpflichtig und werden ausschließlich beim Tierarzt und in Apotheken verkauft. Tabletten sind bislang nur für Hunde erhältlich. Haben Sie eine Katze, muss eine andere Lösung angewandt werden.

Rezeptfreie Sprays arbeiten mit Duftstoffen, die Zecken abwehren sollen. Eukalyptusöl zählt hier zu den häufig eingesetzten Inhaltsstoffen, das für Mensch und Haustier ungefährlich ist. Einen besonders effektiven Schutz bieten solche Mittel nicht, allerdings kommt auf diese Weise auch keine Chemie an das Tier. Es sind auch frei verkäufliche Produkte auf dem Markt, die Kontaktgifte wie Propoxur oder Carbaryl enthalten. Halsbänder gegen Zecken sind damit meist versehen. Propoxur ist etwa viermal toxischer als Carbaryl und in Haushalten mit schwangeren Frauen und Kleinkindern besser nicht zu verwenden.

Wie lange wirkt so ein Schutz in der Regel

Der Wirksamkeit der rezeptpflichtigen und frei verkäuflichen Produkte unterscheidet sich. Spot-on-Mittel, die mit einer Pipette aufgetragen werden, können einen Schutz bis zu vier Wochen bieten. Kautabletten wehren die Spinnentiere zwischen acht bis 12 Wochen ab. Wirkungsvolle Antifloh- und Zeckenhalsbänder können fünf bis acht Monate für einen Schutz sorgen. Sprays, die mit Duftstoffen arbeiten, sollten regelmäßig angewandt werden. Ein tägliches Einsprühen kann hier sinnvoll sein. Enthalten die Sprays Insektizide, sind nicht mehr als zwei Anwendungen pro Woche ratsam.

Ab welchem Alter kann ich einen Zeckenschutz verwenden

Für junge Katzen unter drei Monaten sind Produkte gegen Zecken mit Insektiziden tabu. Solange sich die Tiere noch entwickeln, können die Inhaltsstoffe beeinträchtigend wirken. Tabletten lassen sich ab einem Alter von acht bis neun Wochen und einem Körpergewicht von zwei Kilogramm einsetzen. Sprays mit Duftstoffen und ohne Kontaktgifte sind unbedenklich und dürfen auch bei sehr jungen Katzen verwendet werden.

Welche Nebenwirkungen können auftreten

Spot-on-Präparate zum Auftragen auf die Haut enthalten giftige Inhaltsstoffe. Sie töten die Zecken mit Bioziden ab, die Ihrem eigenen Tier ebenfalls schaden können. Die Nebenwirkungen von chemischen Zeckenmitteln können unter anderem stumpfes Fell, Verhaltensänderungen, Juckreiz, Übelkeit, Erbrechen und Hautausschläge sein. Solche Präparate sollten Sie deshalb nur bei gesunden, erwachsenen Tieren ohne Verletzungen an der Haut verwenden. Produkte mit dem Wirkstoff Permethrin sind für Katzen hochgiftig. Sie können Lähmungserscheinungen hervorrufen und das Leben Ihrer Samtpfote gefährden.

Die erhältlichen Halsbänder gegen Zecken müssen ständig getragen werden. Hier eingesetzte Stoffe können Übelkeit, Durchfall, Erbrechen und Muskelzittern sowie Verhaltensänderungen auslösen. Nebenwirkungen treten vor allem dann auf, wenn das Haustier an dem Halsband leckt oder knabbert. Bei normaler Anwendung kommt es eher selten zu Symptomen. Außerdem können die Halsbänder eine Gefahr darstellen, wenn der Vierbeiner im Gebüsch unterwegs ist und sich darin verfängt. Sprays mit Eukalyptusöl können die Schleimhäute Ihres Haustiers reizen. Katzen betreiben eine intensive Körperpflege und nehmen die Inhaltsstoffe im Spray beim Lecken ihres Fells auf.

Gibt es einen Schutz ohne Chemie

Für Katzen sind Sprays gegen die Spinnentiere erhältlich, die mit Duftstoffen arbeiten. Produkte mit Eukalyptusöl stehen hier im Vordergrund. Nicht alle Mittel sind frei von Bioziden, deshalb sollten Sie auf alle Inhaltsstoffe achten. Neben Halsbändern mit Nervengiften gibt es ungiftige Lösungen. Bernsteinhalsbänder wirken über eine elektrostatische Aufladung. Außerdem sind Halsbänder im Einsatz, die mit Ultraschall Zecken fernhalten sollen. Die Wirkung dieser ungiftigen Methoden ist aber umstritten. Sie können auch versuchen Ihrer Katze etwas Kokosöl auf das Fell zu streichen. Auch bei kleinen Katzen lässt sich das Hausmittel einsetzen. Die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure ist entscheidend für die wirksame Bekämpfung der Zecken.

Bierhefe als Zeckenschutz Katzen ist eher unbekannt, laut Studien aber ebenfalls wirksam. Es gibt Pulver und Tabletten im Handel, die frei verkäuflich sind und über die Nahrung aufgenommen werden sollen. Viele Tiere bekommen von der Bierhefe Blähungen, deshalb ist eine langsame Eingewöhnung ratsam. Mit Knoblauch lässt sich eine wirksame Duftbarriere erzeugen, die Zecken meiden. In hoher Konzentration kann das Zwiebelgewächs aufgrund seiner Schwefelverbindungen giftig wirken, ein mäßiger Einsatz ist daher gefragt.

Wie entferne ich Zecken, wenn es doch zum Befall kommt

Hat die Zecke sich auf Ihrem Haustier bereits festgebissen, sollten Sie diese sofort entfernen. Es gibt Erreger, die direkt beim Einstich in den Wirtsorganismus übergehen, andere Viren und Bakterien werden erst nach 12 bis 24 Stunden auf den Wirt übertragen. Mit einer Zeckenzange können Sie das Spinnentier entfernen. Dazu die Zange am vorderen Kopf der Zecke ansetzen und den Störenfried in senkrechter Position vorsichtig herausziehen. Es ist wichtig, dass Sie die Zecke an ihrem Kopf packen, damit bei der Entfernung der Körper nicht zerdrückt wird. Eine unsachgemäße Entfernung kann erst recht dafür sorgen, dass Krankheitserreger in Ihr Haustier übergehen. Nachdem die Zecke draußen ist, empfiehlt es sich, die Wunde zu desinfizieren.

Fazit

Für Katzen gibt es diverse Mittel, die bei der Abwehr von Zecken helfen. Sehr wirksam sind Spot-on-Präparate und Halsbänder mit Insektiziden. Sie töten die Spinnentiere gut ab, können aber auch Ihrem Haustier selbst und anderen Bewohnern eines Haushaltes schaden. Leben Hunde zusammen mit Katzen im Haus, ist auf den Wirkstoff Permethrin komplett zu verzichten. Generell ist es ratsam, derartige Mittel nur bei ausgewachsenen, gesunden Tieren anzuwenden und auf Symptome zu achten, die auf Unverträglichkeiten hinweisen. Ungiftige Alternativen sind Abwehrmethoden, die mit Duftstoffen, Ultraschall und elektrostatischer Aufladung arbeiten. Hier hat sich Kokos- und Eukalyptusöl bewährt. Über Bierhefe und Knoblauch, die dem Futter beigemengt werden, lassen sich ebenfalls Duftnoten erzeugen, die die Spinnentiere auf Abstand halten. Probieren Sie am besten erst ein paar unbedenkliche Schutzmethoden aus, bevor Sie zur Chemiekeule greifen.

Foto: Depositphotos.com – Vonschonertagen

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